Das iPad als (fast) vollwertige Workstation

Ich weiß, dass diese Überschrift etwas vollmundig klingt. Aber ich denke, für gewisse Anwendungsszenarien könnte das durchaus zutreffen. Ein Beispiel habe ich gestern wieder diskutiert. Eine Dame bei uns im RCC (Roßdorf-Computer-Club) hat sich ein iPad gekauft. Sie ist jeden Dienstag neu erstaunt darüber, was man mit diesem Gerät alles machen. kann. 

 

Die Möglichkeiten erschließen sich ihr aber leider nicht wirklich intuitiv. Ich habe mich gefragt, warum das so ist. Eine mögliche Antwort: Das Denken in alten Bahnen und Workflows ist noch zu tief in uns verwurzelt. Vor allem dann, wenn man von der Windows-Welt kommt und jetzt dieses flache iPad in der Hand hält.

 

In diesem konkreten Fall geht es um die Anwendung der Fotografie und der Verwaltung der Bilder. Um die zwei Workflow-Praktiken zu beschreiben, jeweils eine Überschrift.

Workflow-Praktik vom Windows-Denken her

Es wird das Kunstwerk mit einer herkömmlichen 8-Megapixel-Kamera fotografiert. Dann werden die Bilder auf der SD-Karte in einen SD-Kartenreader gelegt. Damit werden die Bilder vom SD-Kartenreader auf die Festplatte des Windows-Notebooks kopiert. Dort werden die Bilder in eine Ordner auf der Festplatte zwischengelagert. Von diesem Ordner aus wird dann das Mailprogramme geöffnet. In diesem Fall war das Outlook. 

 

Via Outlook wurden die Bilder dann verschickt. Mit dem Zwischenschritt, dass die E-Mail-Adresse des Empfängers erst noch gesucht und eingetragen werden musste. Mit einer Frequenz von 2-4 Bilder pro E-Mail wurden dann haufenweise E-Mails an Mail auf dem iPad geschickt. Warten, ... warten, ... warten, ... (Bis die E-Mails raus sind, und über den ganzen Erdball nach Cupertino und zurück).

In der Mail-App mussten die Bilder dann noch angetippt und in Fotos gesichert werden.

 

Was für ein Umweg. Dazu kamen dann noch Fragen wie: "Und kann man das dann dort in Ordner organisieren?" "Kann man das in Ordner ablegen?" "Und man kann das sogar in Fotos bearbeiten? Wow!"

 

Ich habe gemerkt, dass das große Problem das Denken über den Workflow ist. Die Einfachheit des iPads scheint es nicht zu geben. In dem Sinne, dass man es nicht für möglich hält, dass es eigentlich so einfach gehen kann. Man ist gewohnt, kompliziert zu denken und dementsprechend ist der Workflow kompliziert. Weil er es bis jetzt auch tatsächlich so war. 

Mein Versuch bestand dann darin, deutlich zu machen, dass es auch einfacher geht.

Workflow-Praktik mit dem iPAd

Es wird das Kunstwerk mit dem iPad fotografiert. Dann wechselt man in die Fotos-App. Dort können die Bilder über einen Bearbeitungsschritt zugeschnitten werden. Fertig.

 

Die Bilder sind gut. Die Ergebnisse auch. Keine Adapter, keine SD-Kartenreader. Die Leute waren erstaunt. So einfach kann das sein? So einfach! Das iPad hat alles integriert. Auch wenn es so flacht ist.

Keine Ordner auf der Festplatte. Automatische Sortierung der Fotos nach Datum und Ereignis. Wenn ich will, kann ich mir ein Album mit den Kunstwerken anlegen.

 

So einfach kann der Alltag mit einem iPad sein! Das meine ich mit einer fast wollwertigen Workstation. Für gewisse Anwendungsszenarien für bestimmte Leute bietet das iPad alle Werkzeuge, die ich brauche. iAlltag eben.